GeoGames

Neben den bekannten Wherigo, Munzee und Ingress Spielarten sind in letzter Zeit einige neue interessante Entwicklungen im Bereich Location Based Games aufgetaucht. Einige davon möchte ich hier kurz vorstellen:

  • GeoLua: http://geolua.com/ – Lua gestützte Adventures die über den Browser direkt vom geolua Server geladen werden. Multiplayer und QR-Code fähig, Adventures können über Lua scripting selbst erstellt werden. Keine Offline Nutzung möglich.
  • ActionBound: http://actionbound.de/ – Lehrreiche “Handy Rallyes” die über einen Web-gestützten “Creator” erstellt werden. Benötigen zum Spielen eine iOS oder Android App. Multiplayer und Offline fähig.
  • GeoSurfen: http://geosurfen.conyx.de/info.php – Punktesammeln beim Lösen von Multicache ähnlichen “Waves”. Waves können über ein WebInterface erstellt werden und in eine App für iOS und Android heruntergeladen werden. Über die App ist auch ein Offline Spiel möglich.

Die Zukunft von Wherigo ist etwas unklar. Während auf Garmin’s neuem Oregon 6xx kein Whereigo Player mehr verfügbar ist (!), hat der lange Zeit winterschlafende iOS Player erst kürzlich einige Updates bekommen. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen, Wherigo von Groundspeak unabhängiger zu machen. Dazu hat sich eine Gruppe von Entwicklern zur Wherigo Foundation zusammengeschlossen, was sie vorhaben, klingt sehr interessant. Abgesehen von den legalen Themen (IP Verhandlungen mit Groundspeak) hat die Gruppe u.a. folgende Ziele für eine 2.0 Version des Players:

  • Video Unterstützung
  • WebServices für externe Dienste
  • anpassbares UI incl. Skins
  • Multiplayer Modus

Das wird allerdings nach aktueller Planung ein paar Jahre dauern, eine erste, von GS unabhängige Version ist momentan für Q1 / 2014 geplant.

“Außer Konkurrenz” möchte ich schließlich noch auf speziell für einzelne Caches entwickelte WebApps für Smartphones hinweisen:

  • Zeitnahme für Multicaches mit QR Codes (Die Leitzach QR Runde, leider wenig frequentiert und X-treme zum Windhof – die Pfälzer sind scheinbar etwas sportlicher oder experimentier-freudiger ;-))
  • The Beacon – inspiriert vom Whereigo Reverse Cache, bisher leider auch sehr wenig besucht

Beide WebApps sind jedoch für die Wiederverwendung ausgelegt, d.h. die Software könnte auch für Caches an anderen Orten ohne Modifikation verwendet werden. Bei Interesse bitte melden…

Fazit (aus Sicht eines Benutzers):

  • Rein Browser-basierte Games haben den Vorteil keine App installieren zu müssen und sind somit eher ad-hoc spielbar. Sie benötigen aber permanentes Internet (was gerade in ländlichen Gegenden nicht immer gewährleistet ist). Außerdem gibt es z.T. Unterschiede in den Browsern/Plattformen und Versionen was den Spielspaß etwas trüben kann.
  • App gestützte Games können in der Regel offline gespielt werden und sind wohl etwas stabiler – allerdings zeigt gerade Wherigo, dass eine Cartridge auf einem Garmin oder Android Player funktionieren kann, auf dem iOS Player aber instabil ist (oder umgekehrt). Unterschiedliche Player-Versionen erschweren das Ganze noch

Fazit (aus Sicht eines “Game-Erstellers”):

  • Bei der Einstiegs-Hürde scheint momentan Actionbound die Nase vorne zu haben da hier keine Kenntnis von Lua etc. erforderlich ist. Ob der Creator mächtig genug ist alle Ideen umzusetzen bleibt abzuwarten.
  • Geolua sollte Player-Inkompatibilitäten wohl eliminieren, Lua muss aber dennoch gelernt werden – die Adventures sind dann aber dennoch nur auf Smartphones spielbar (während das ebenfalls Lua gestützte Wherigo auch auf Garmins etc. spielbar ist)
  • Dedizierte WebApps: nur für Enthusiasten, bieten aber natürlich den größten Freiheitsgrad bei der Umsetzung von Ideen. Außerdem kostet ein dafür nötiger Server Geld – und nicht immer lässt sich in WebApps alles realisieren (siehe die generelle Diskussion ob die mobile Zukunft WebApps oder native Apps sind…)
  • Generell bleibt festzustellen, dass das Thema noch in den Kinderschuhen steckt und keine der hier vorgestellten Lösungen bisher eine große regionale Verbreitung hat.
  • Das Nutzer-Interesse beim klassischen Publikum der Geocacher scheint eher gering zu sein, Smartphones werden in diesen Kreisen z.T. eher abgelehnt?
  • Gerade die mit Smartphones groß gewordene jüngere Generation wird hier aber sicherlich neue Impulse bringen
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